Buchvorstellung: “GRIT” von Angela Duckworth

Warum Leidenschaft und Resilienz Geheimnisse des Erfolgs sind

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Schneid, Mumm, Charakterstärke, Mut und Rückgrat haben eines gemeinsam; all diese Wörter sind die deutsche Übersetzung für grit. Doch GRIT ist auch der Titel eines der besten Sachbücher, das ich in der letzten Zeit gelesen habe. Die Autorin heißt Angela Duckworth und ist Psychologieprofessorin an der Universität von Pennsylvania. Davor sammelte sie Erfahrungen im Consultingbereich und studierte Neurowissenschaften in Harvard und Oxford. Mit ihrem Buch geht Duckworth den Fragen nach, warum einige Menschen durchhalten, wenn es schwierig wird und was jeder tun kann, um mehr Biss zu entwickeln.

Gefesselt

Warum mich das Buch gefesselt hat, liegt vor allem an drei Dingen. Erstens sind die Punkte und Erkenntnisse im Buch stark recherchiert (sie basieren zum Teil auf den Ergebnissen der Autorin). Zweitens kommen in dem Buch Wissenschaftler zu Wort, die jeweils auf ihrem Gebiet großartiges geleistet haben. Und drittens kann jeder persönlich etwas mitnehmen. Der Leser kann sich selbst testen und erhält Tipps für den Ausbau des eigenen Durchhaltevermögens.

HIPP ist, wer diese Eigenschaften besitzt

Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Im ersten Teil erfährt der Leser mehr über die Autorin. Duckworth erklärt, dass Grit für Sie aus Passion und Durchhaltevermögen besteht. Sie beschreibt daraufhin viele Beispiele erfolgreicher Menschen und deren Gemeinsamkeiten. Das Ende des ersten Teils markiert die Nachricht dieses Buches. Grit ist eine Eigenschaft, die aufgebaut und gestärkt werden kann. Dazu braucht es vier Komponenten.

  1. Hope (Hoffnung)

  2. Interest (Interesse)

  3. Practice (Übung)

  4. Purpose (Bedeutung).

Der zweite Teil des Buches führt uns durch diese Komponenten. Duckworth macht an Beispielen deutlich, dass Menschen mit großem Durchhaltevermögen auch sehr oft das tun, was sie interessiert. Durch viele Berührungspunkte und positives Feedback wird aus einer interessanten Tätigkeit schließlich eine geliebte Tätigkeit. Interesse und auch Talent ist jedoch wenig wert ohne Übung. Um Übung besser zu verstehen, bringt Duckworth zwei große Forscher zusammen.

Flow trifft auf bewusste Übung

Anders Ericsson ist bekannt für seine 10.000 Stunden Regel. Nach dieser Regel braucht es in etwa 10.000 Stunden bewusster Übung, um eine Fähigkeit zu meistern. Mihaly Csikszentmihalyi erforscht Flow. Dies ist ein optimaler Zustand, indem eine sonst schwierige Tätigkeit sich in Leichtigkeit und Vergnügen auflöst. Duckworth fragte sich und die beiden Forscher was denn nun stimmt? Ist der Weg eine Fähigkeit zu meistern voller zehrender Übungstage oder kann man auch in einen Fluss kommen? Eine definitive Antwort gibt es nicht, doch es scheint so zu sein, dass das Lernen einer Fähigkeit bewusste Übung braucht. Bei der Präsentation der Fähigkeit kann man dann in einen Flow-Zustand gelangen.



Andere Fragen und Verantwortung tragen

Trotz Interesse und Übung geben viele Menschen auf dem Weg zu einem Ziel oder beim Erlernen einer Fähigkeit auf. Duckworth fragte sich, warum das so ist? Ihre Antwort ist Bedeutung. Um wirklich bei der Sache zu bleiben braucht es diese Eigenschaft. Menschen mit hohem Durchhaltevermögen bei der Arbeit sehen in jeder Tätigkeit eine Berufung und sind sich oft bewusst, dass sie es auch für andere tun. Schließlich durchzieht Hoffnung alle anderen Komponenten. Wenn wir aufgeben, hat das Weitermachen seinen Sinn verloren. Wir sind nicht mehr offen für Lösungen, sondern haben uns auf ein vollkommenes Scheitern festgelegt.

Hoffnung durchzieht die anderen drei Eigenschaften. Duckworth geht auf einige Experimente auf der Suche nach Hoffnung ein, geht dabei aber nicht in die Tiefe. Sie belässt es bei einem Verweis auf die Resilienzforschung. Demnach ist es hilfreich, nach Hilfe fragen zu können und Verantwortung zu übernehmen.

Parallelen zur Resilienz

Nachdem der Leser erfahren hat, wie man Biss von innen aufbauen kann, geht es im letzten Teil des Buches um die Einwirkung von außen. In diesem Teil wird die Mission der Autorin deutlich. Sie verließ einst einen lukrativen Job bei McKinsey, um zu unterrichten. Als Lehrerin aus Leidenschaft ist Duckworth die richtige Mischung aus Förderung und Forderung wichtig. Das Buch enthält weitere Forschungsergebnisse, Tipps und Geschichten, die den Leser zum Nachdenken anregen. Für mich geht GRIT Hand in Hand mit der Arbeit von Dr. Christina Berndt zum Thema Resilienz. Ich freue mich darauf mit den Erkenntnissen dieses Buches zu arbeiten.

Ich wünsche Ihnen eine Woche voller GRIT.

Ihr Dr. Ben Hartwig

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